Die intelligente Welt

Zunächst eine kurze Zusammenfassung:

Was genau ist mit dem Begriff "intelligente Mechanismen" gemeint?

Die "intelligenten Mechanismen" ermöglichen Problemlösungen und schöpferische Leistungen, zu denen der rational isolierte Verstand allein in einer von Zufällen und Naturgesetzen bestimmten Welt niemals fähig wäre.

Der rational isolierte Verstand hält sich für die einzige intelligente problemlösende Instanz und nimmt an, dass das Verhalten der ihn umgebenden Welt ausschließlich von Naturgesetzen und Zufall bestimmt wird. Das führt zu überwiegend negativen Zukunftsprojektionen. Darüber hinaus aber würde man in einer solchen Welt niemals Mechanismen vermuten wie die, welche ich als "intelligente Mechanismen" bezeichne. Wo sollten derartige Mechanismen auch herkommen, wenn sie nicht vom rationalen Verstand als einziger existierender Intelligenz erdacht wurden? Der rational isolierte Verstand übersieht diese Mechanismen, weil sie in sein Weltbild nicht hineinpassen und weil sich der Sinn und die Möglichkeiten dieser Mechanismen teilweise außerhalb des Rationalen offenbaren.

Im Zustand der rationalen Isolation nimmt der Verstand gegenüber allem nicht-rationalen eine abwertende Haltung ein: "Was? Das soll meine Probleme lösen? Das ist doch nichts! Da vertraue ich doch lieber auf meinen Verstand!" Das Nicht-Rationale wird als schwach, unterentwickelt, überholt und in der Entwicklung zurückgeblieben wahrgenommen. Ich erwähne das an dieser Stelle, weil der Leser dieser Wahrnehmung möglicherweise beim Lesen der folgenden Kapitel begegnen wird, wenn ich einige der "intelligenten Mechanismen" beschreiben werde. Diese Sichtweise entspricht aber nicht der Realität. Sie ist die Folge einer von einer falschen Weltsicht verzerrten Wahrnehmung.

Die Abwertung von wichtigen Teilen der Realität durch den rational isolierten Verstand wird in Mythologie, Religion und Weisheitslehren ausführlich thematisiert. Sie spiegelt sich unter anderem im negativ assoziierten Begriff des "Egos" wieder und sie ist dafür verantwortlich, dass die Trennung des rationalen Verstandes von seiner Quelle als "Sündenfall" bezeichnet wird. Der rationale Verstand stellt sich über das, was überhaupt erst seine Existenz ermöglicht und hält sich für die einzige kompetente, problemlösende Instanz, obwohl er allein kaum ein einziges Problem vernünftig gelöst bekommt. Viele Problemlösungen, die der rational isolierte Verstand sich selbst zuschreibt, wären auch ohne seinen Aktionismus sowieso zustande gekommen.

Wenn der Irrtum erkannt wird, kommt es zu negativen Übertreibungen in die andere Richtung. Dann werden "das Ego", "die Konzepte" und "der Verstand" abgewertet. Das ist eine fatale Entwicklung, denn das Ego wird in diesem Kontext irrtümlich mit dem Ich identifiziert und so rauscht man mit Karacho in die totale Selbstverleugnung. Konzepte und Verstand können im harmonischen Zusammenspiel mit den nicht-rationalen Teilen der Psyche ein mächtiges Werkzeug sein.

Die "intelligenten Mechanismen" sind der Schlüssel zu Lösungen, zu denen der rational isolierte Verstand allein niemals fähig wäre. Indem "das Ich" diese Mechanismen erkennt und mit ihnen zu interagieren beginnt, kann es Dinge erreichen, die weit über die gegenwärtigen Möglichkeiten des Menschen hinausgehen. Einige der "intelligenten Mechanismen" kamen bereits zur Sprache:

  1. Erkenntnisprozess: Die "Energie des Ich" durchbricht die scheinbaren Begrenzungen einer falschen Weltsicht, indem sich das Ich auf emotionaler Ebene mit den negativen Zukunftsprojektionen konfrontiert, ohne sich von ihnen in Aktionismus treiben zu lassen.
  2. Evolutionsprinzip: Das Ich projiziert mit seinem eigenen Verhalten seine Vorstellungen vom Verhalten der Welt auf die Welt. Die Welt beginnt daraufhin in einem schleichenden unauffälligen Prozess, sich mit ihrem Verhalten den Vorstellungen des Ich (Weltsicht) anzunähern. Dieser Zusammenhang ist die Grundlage der Evolution. Durch eine falsche Weltsicht, hat sich der Prozess gegen den Menschen gewandt und wirkt sich zunehmend zu seinem Nachteil aus.
  3. Positiv verlaufende Prozesse: Viele der Prozesse, für die aufgrund der wissenschaftlichen Weltsicht (Naturgesetze und Zufälle) ein negativer Verlauf angenommen wird (negative Zukunftsprojektion), verlaufen in der Realität gar nicht negativ. Die Information wird aber nicht ausgewertet. Die wissenschaftliche Weltsicht blendet die Diskrepanz zwischen ihren negativen Prognosen und dem realen positiven Verlauf einfach aus.
  4. Innere Wahrnehmung: Die innere Wahrnehmung des Menschen beinhaltet einen direkten Zugang zur Realität bzw. zu den nicht-materiellen Aspekten der Realität.
  5. Die Energie des Ich: Wenn ein Mensch die wirklich wichtigen Anliegen seines Ich (seiner Seele) zu verwirklichen beginnt, dann löst das viele andere Probleme "automatisch mit", von denen auf den ersten Blick gar nicht vermutet würde, dass sie damit im Zusammenhang stehen. Seiner eigenen Energie zu folgen ist so etwas wie ein "zentraler Schlüssel". Im Zustand der rationalen Isolation erscheinen diese Vorhaben wenig erfolgversprechend. Sie werden automatisch und teilweise unbewusst verworfen.
nächstes Kapitel: Aufmerksamkeit (Die intelligente Welt)